Wildäcker anlegen

Lebensraum schaffen und Rehwild gezielt unterstützen 🦌🌿
Wildäcker spielen eine entscheidende Rolle im modernen Wildmanagement. Sie sind nicht nur Futterquelle, sondern auch Lebensraum und Rückzugsort für zahlreiche Wildtiere, insbesondere für das Rehwild. Doch wie legt man einen Wildacker richtig an, und welche Auswirkungen hat das auf die Wildbestände? In diesem Beitrag erfährst du, worauf es ankommt und welche Vorteile Wildäcker für das Rehwild und das Ökosystem haben. Zwischen unseren Baumpflanzungen werden immer wieder Wildäcker angelegt um die Rehe von den Baumtrieben fernzuhalten.
Warum Wildäcker wichtig sind
Wildäcker bieten Wildtieren das ganze Jahr über zusätzliche Nahrungsquellen und verbessern ihren Lebensraum deutlich. Gerade in intensiv genutzten Agrarlandschaften sind natürliche Äsungsflächen rar geworden. Für Rehwild, das sich hauptsächlich von Kräutern, Gräsern und Trieben ernährt, können Wildäcker einen wichtigen Ausgleich schaffen. Sie reduzieren den Druck auf landwirtschaftliche Flächen und fördern gleichzeitig die Artenvielfalt.
Vorteile von Wildäckern auf einen Blick:
- Ganzjährige Nahrungsversorgung
- Rückzugsraum und Deckung
- Verbesserung der Artenvielfalt
- Förderung eines gesunden und stabilen Wildbestands
- Verminderung von Wildschäden in der Landwirtschaft
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Den perfekten Wildacker anlegen
Das Anlegen eines Wildackers erfordert etwas Planung, damit er seinen Zweck optimal erfüllt. Es beginnt mit der richtigen Standortwahl und der Auswahl geeigneter Pflanzen. Je nach Bodenbeschaffenheit und klimatischen Bedingungen variieren die Möglichkeiten.
1. Standortwahl
Ein Wildacker sollte möglichst ruhig und ungestört liegen, idealerweise in der Nähe von Waldrändern oder anderen Rückzugsgebieten des Rehwilds. Vermeidet Flächen in unmittelbarer Nähe von stark frequentierten Wegen oder Straßen.
2. Bodenvorbereitung
Eine gründliche Bodenvorbereitung ist entscheidend. Der Boden muss gelockert, Unkraut entfernt und gegebenenfalls verbessert werden. Eine Bodenanalyse hilft, den Nährstoffgehalt zu bestimmen und die passenden Maßnahmen zu treffen.
3. Pflanzenauswahl
Die Auswahl der richtigen Pflanzenmischung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Wildacker. Für das Rehwild eignen sich besonders Pflanzen, die viel Eiweiß und Energie liefern. Gute Beispiele sind:
- Luzerne: Sehr nährstoffreich und beliebt beim Rehwild
- Rotklee: Eiweißreich und fördert die Bodenqualität
- Topinambur: Liefert Deckung und Nahrung zugleich
- Sonnenblumen: Locken Insekten an und bieten im Winter Deckung
- Wildkräuter und Gräser: Bieten Vielfalt und wichtige Nährstoffe
Mischungen aus verschiedenen Pflanzenarten sorgen dafür, dass der Wildacker über die gesamte Vegetationsperiode attraktiv bleibt.
Pflege und langfristige Planung
Ein Wildacker ist keine einmalige Maßnahme, sondern ein langfristiges Projekt. Regelmäßige Pflege und Nachsaat sind notwendig, um die Fläche in einem guten Zustand zu halten. Auch die Kontrolle auf unerwünschte Pflanzen ist wichtig, damit die gewünschten Arten dominieren.
Tipps zur Pflege:
- Regelmäßige Mahd, aber nie die gesamte Fläche auf einmal
- Wildäcker in Streifen bewirtschaften, um Deckung zu erhalten
- Im Spätherbst kontrollieren und gegebenenfalls nachsäen
Auswirkungen auf das Rehwild
Für das Rehwild sind Wildäcker ein echter Gewinn. Sie bieten nicht nur Nahrung, sondern beeinflussen auch das Verhalten und die Gesundheit der Tiere positiv. Durch die zusätzliche Nahrungsquelle wird das Rehwild seltener gezwungen, auf landwirtschaftliche Kulturen auszuweichen. Dies führt zu einer deutlichen Reduzierung von Wildschäden.
In den Wintermonaten, wenn das Nahrungsangebot knapp wird, können Wildäcker eine wichtige Ergänzung sein. Rehe sind zwar Anpassungskünstler, aber ein gezieltes Wildtiermanagement hilft, Stress und Nahrungsmangel zu minimieren. Studien zeigen, dass Rehwild, das Zugang zu hochwertigen Äsungsflächen hat, insgesamt gesünder und weniger anfällig für Krankheiten ist.
Verhaltensänderungen durch Wildäcker:
- Mehr Ruhe und weniger Stress durch ausreichend Nahrung
- Weniger Wechselbewegungen und dadurch geringeres Unfallrisiko
- Bessere Kondition und höhere Überlebensrate im Winter
Ökologischer Mehrwert
Neben dem positiven Einfluss auf das Rehwild bieten Wildäcker auch zahlreichen anderen Arten einen Lebensraum. Hasen, Fasane, Insekten und Bodenbrüter profitieren von der Vielfalt. Auch der Boden wird langfristig verbessert, wenn Zwischenfrüchte wie Klee und Luzerne den Boden lockern und Nährstoffe binden.
Fazit
Das Anlegen von Wildäckern ist eine wertvolle Maßnahme im Wildmanagement, die weit über die reine Nahrungsversorgung hinausgeht. Für das Rehwild bedeuten sie einen besseren Lebensraum, mehr Ruhe und Gesundheit – und für Landwirte und Jäger eine nachhaltige Möglichkeit, Wildschäden zu vermeiden. Wer einen Wildacker anlegt und pflegt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Tierschutz.
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