Warum rennen Rehe in Zäune?

Ursachen und Schutzmaßnahmen 🦌🚧
Rehe sind grazile und vorsichtige Tiere, doch leider kommt es immer wieder vor, dass sie in Zäune laufen und sich dabei verletzen. Besonders in Gegenden mit Wildschutz- oder Weidezäunen besteht dieses Risiko. Aber warum passiert das eigentlich? Und wie lässt sich das verhindern?
Gründe, warum Rehe in Zäune rennen
- Fluchtreaktion bei Gefahr
Rehe haben einen starken Fluchtinstinkt. Werden sie von Menschen, Hunden oder anderen Raubtieren überrascht, suchen sie in Panik den schnellsten Fluchtweg. Dabei übersehen sie oft Hindernisse wie Zäune – insbesondere bei dichtem Bewuchs oder in der Dunkelheit. - Schlecht sichtbare Zäune
Viele Zäune sind für Wildtiere nur schwer erkennbar, vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen oder wenn der Zaun aus dünnem Draht besteht. Rehe nehmen ihn oft erst wahr, wenn es zu spät ist. - Orientierungslosigkeit
Besonders junge Rehe oder Tiere in unbekanntem Gelände können orientierungslos werden und den Zaun schlichtweg nicht als Hindernis erkennen. Dies passiert häufig bei neu errichteten Zäunen, an die sich das Wild erst gewöhnen muss. - Verhängnisvolle Fluchtversuche
Wenn ein Reh versucht, über einen Zaun zu springen und nicht hoch genug abspringt, kann es hängen bleiben oder mit dem Körper gegen die obere Begrenzung prallen.
Welche Zäune sind besonders gefährlich?
- Dünne Drahtzäune ohne Markierung: Kaum sichtbar für das Wild, vor allem bei Dämmerung oder in dichter Vegetation.
- Weidezäune mit Strom: Rehe können beim Versuch, hindurchzuschlüpfen, hängen bleiben und sich verletzen.
- Maschendraht mit großen Maschen: Jungtiere können mit den Beinen hängen bleiben und sich schwere Verletzungen zuziehen.
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Wie lässt sich das Risiko minimieren?
- Gut sichtbare Zäune
Verwende gut sichtbare Materialien oder markiere den Zaun mit reflektierenden Bändern, farbigen Fahnen oder Stoffstreifen. Besonders an offenen Stellen ist dies wichtig. - Zaunhöhe und Abstand
Halte den Zaun mindestens 1,80 m hoch, um Sprungversuche zu vermeiden. Bei Weidezäunen sollte die unterste Stromlitze mindestens 30 cm über dem Boden liegen, damit Rehe nicht stecken bleiben. - Freier Sichtbereich
Sorge dafür, dass der Bereich um den Zaun frei von dichter Vegetation ist. So können die Tiere den Zaun rechtzeitig erkennen. - Regelmäßige Kontrolle
Prüfe den Zaun regelmäßig auf Schäden und sichere durchhängende Drähte oder gerissene Stellen sofort.
Fazit: Sicherheit für Rehe und Schutz für deinen Wald
Rehe rennen in Zäune, wenn sie den Fluchtweg nicht rechtzeitig erkennen oder in Panik geraten. Mit der richtigen Bauweise und Sichtbarkeit des Zauns lässt sich das Risiko jedoch deutlich verringern. Ein gut geplanter Zaun schützt nicht nur junge Bäume, sondern sorgt auch für die Sicherheit der Wildtiere. 🌲🦌